Pass auf, was du sagst - es könnte Wirklichkeit werden ...

Barbara Kloska 30. August 2021

Worte haben Kraft.
Worte haben Macht.
Worte haben immer eine Wirkung …

Das ist kein Geheimnis.

Aber manchmal bin ich erstaunt, manchmal sogar erschrocken, wie groß Kraft, Macht und Wirkung sind.

Mancher Zeitgenosse kommt dabei auf recht eigenwillige Zusammenhänge:
„Früher haben sie den Kindern immer gesagt:
‚Iss deinen Teller leer! Dann gibt es morgen auch wieder schönes Wetter …‘
Das haben wir jetzt davon – heute sind viele übergewichtig und wir haben Erderwärmung …“

Gut. Diese Kausalkette ist angreifbar.

Aber wie steht es mit diesem Beispiel:

Früher hat mir ein gut Verdienender gesagt, als ich mein schmales Handwerkereinkommen erwähnt hatte:

„Tja, hättest du früher in der Schule besser aufgepasst, fleißiger gelernt,
dann hättest du studieren können und eine besseren Job bekommen …“

Ah ja.
Und welche Schlagzeilen dominieren heute die Medien?

„Industrie klagt über Fachkräftemangel …!“
„Dem Handwerk fehlt der Nachwuchs …“
„Viele Betriebe schließen, weil keiner mehr körperlich arbeiten will …“

Da wurde wohl die Macht der Worte übers Lernen und bessere Jobs ein wenig unterschätzt, oder?

Was ist also zu tun, wenn wir in unserer Wirtschaft inzwischen „Ruderbootmannschaften“ haben, in denen acht Steuermänner dem einen Ruderer sagen, wo es langgeht?

Erst mal gelassen bleiben.

„Et is noch immer jot jejange …“
wie der Kölner so sagt.

Genau. Irgendwann regelt sich das dann schon.

Dann warte.
Dass du gegebenenfalls pokerst, ist hoffentlich klar.
Dass du gegebenenfalls hoch pokerst, sollte erstes Herzklopfen auslösen.
Dass du gegebenenfalls zu hoch gepokert hast, merkst du dann, wenn dir an einem Samstagabend die Etiketten deiner ersteigerten Chateau Lafite Rothschild – Weinflaschen keck auf den Fluten an der Kellertür begegnen.
Wenn der gerufene Installateur-Notdienst jemanden schickt, der genauso drauf ist wie du, dann könnte er dir sagen:

„ …tja, hättest du früher im Umgang mit Menschen besser aufgepasst, etwas über Anerkennung, Respekt und Würde gelernt – dann hätten viel mehr Leute Spaß daran gehabt, einen Job wie meinen zu lernen.
Statt dessen haben sie – genau wie ich – lernen müssen, dass Achtung, Ansehen und Wertschätzung arg vom Geld abhängen. Mit Geld kann man alles regeln …“
Wenn er Humor hat, wirft er dir einen 5-Euro-Schein zu den Weinetiketten und wünscht dir viel Glück.

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