Welcher Begriff fällt dir ein, wenn du einen Satz mit einem einzigen Begriff ergänzen sollst.
Wichtig ist jedoch, dass du ehrlich bist und dir wirklich das erste Wort merkst, das dir durch den Kopf gehuscht ist!
(auch wenn dir danach noch viel brillantere Ideen gekommen sein sollten …)
Also – wie vervollständigst du diesen Satz
Die Welt ist voller …
War es sowas wie:
😊 die Welt ist voller Glück, voller Freude, voller Sonnenschein, voller Liebe, voller Chancen …?
Oder gehörte dein Begriff zur
☹ - Gruppe, die beschreibt, dass die Welt voller Krisen, Hass, Ungerechtigkeiten, Korruption, Kriege … ist?
Okay, wenn die Antwort auf Personen gerichtet war, hieße es dann
die Welt ist voller Idioten, voller Narren und – Spitzenreiter – voller Arschlöcher.
Und erfahrungsgemäß scheint deren einziges Lebensziel zu sein, dir auf die Nerven zu gehen und das Leben schwer zu machen, oder?
Was hältst du von einer Idee, diese loszuwerden?
Professionell.
Effektiv.
Ohne in die Illegalität abzurutschen.
Das klappt aber nur, wenn du nicht nur HirnBESITZER, sondern auch HirnBENUTZER bist.
Denken wirkt wie „eine Bestellung ans Universum“ und das Hirn sucht – als treuer Diener seines Besitzers – im Alltagsgeschehen Bestätigungen.
Denken ist wie ein ans Hirn erteilter Auftrag. Und – das Hirn liefert.
Wenn du also morgens mit der festen Gewissheit in den Tag startest:
Die Welt ist voller Arschlöcher …
… was glaubst du, wird dir das Leben dann liefern?
Aber nun mal ganz ehrlich – wäre nicht zumindest in Betracht zu ziehen, dass es neben den ganzen Idioten, Narren und personifizierte unappetitlichen Körperöffnungen auch nette, freundliche, liebenswerte Menschen gibt?
Um diesem ganzen Ärger mit den nervigen Zeitgenossen zu entkommen, ist es doch sicher das Wagnis wert, sich vorzustellen, es KÖNNTE vielleicht auch kluge, freundliche, sympathische Menschen geben.
Du kannst sicher sein, dass dein Gehirn auch in dem Fall
nach Beweisen sucht, sie findet und liefert!
Dabei könnte es passieren, dass dein ganz persönliches Umfeld auf einmal in einem anderen Licht da steht – und deine Welt in diesem Bereich unter Umständen etwas besser aussieht.
Tippst du dir gerade mit dem Zeigefinger an die Stirn, weil nicht davon auszugehen ist,
dass jemand wie von Geisterhand die ganze Weltbevölkerung austauscht?
Stimmt.
Die Leute, die morgen da sind, sind auch heute schon da – aber du hast bislang die angenehmen unter ihnen nicht entdeckt!
Das liegt nicht daran, dass sie nicht gab, sondern nur daran, dass du sie nicht wahrnehmen konntest.
Ganz einfach, weil da eine ganze Menge Dreck in deinem Wahrnehmungsfilter ist!
Und wenn der erst einmal weg ist, wird der Hirnbenutzer mit einer Fülle neuer Eindrücke konfrontiert – die im besten Fall auch mancherlei Chancen mit sich bringen.
Ich möchte an dieser Stelle ein Beispiel aus den 1920/30er Jahren anführen. *
Die Weltwirtschaftskrise hatte auch in den USA große Arbeitslosigkeit gebracht und dann suchte ein Telegraphenamt einen Morseoperator – eben einen Mann, der die Morsezeichen hörte und den Text an die nächste Telegraphenstation weiterleitete.
So, alle Bewerber hatte man zeitgleich eingeladen und extra eine Halle angemietet. Dort war es heiß, war stickig und nebenan war auch noch eine Baustelle, an der wie wild gehämmert wurde. Der Raum war schon sehr gut gefüllt. Die Männer saßen missmutig auf dem Boden herum oder standen sich die Beine in den Bauch, warteten gottergeben, aufgerufen zu werden. Da kam ein junger Mann herein, zog artig seine Nummer– 256 oder so. Doch plötzlich ging er auf einmal los, lief zielstrebigst den Gang zu den Büros entlang, hielt vor einer Tür und trat ohne anzuklopfen ein.
Eine Minute später kam er mit einem Mitarbeiter des Hauses wieder zurück, der den Anwesenden mitteilte, sie könnten jetzt nach Hause gehen. Die Stelle sei so eben vergeben worden, an eben diesen jungen Mann.
Für alle mit besagtem Dreck im Wahrnehmungsfilter bestätigt sich damit:
Die Welt ist eben voller Arschlöcher und Ungerechtigkeiten, Korruption, Gemeinheiten. Immer haben die anderen Glück …
Ich habe eh keine Chance … usw.
Und was macht unser Hirn mit dieser Grundeinstellung?
Richtig – es sucht nach entsprechenden Beweisen!
Damit ist es dermaßen ausgelastet, dass es keine Kapazität mehr für andere Wahrnehmungen frei hat – zum Beispiel, um vorhandene Chancen zu erkennen.
Und genau solche hatten auch die Wartenden in o. ang. Beispiel!
Jeder der Wartenden hatte die Chance auf einen Job!
Alle, die reagiert hätten, hätten eine Anstellung bekommen!
Der Mitarbeiter des Telegraphenamts erklärte es wie folgt:
„ … Sie denken, wir würden nebenan renovieren? Nein!
Da ist ein Mitarbeiter, der mit dem Hammer die ganze Zeit Morsezeichen gibt:
Wenn du das hörst, warte nicht,
gehe zum Büro Nr. 8,
klopfe nicht an, sondern tritt ein
– du hast den Job!“
Welch tragisch vergeudete Chance für die Morseoperatoren …
die es ja eigentlich alle hätte erkennen müssen
– wenn ihr Kopf dafür freie Kapazitäten gehabt hätte!
Wenn dir also wieder einmal alte Denkmuster das Leben schwer machen,
storniere den „Auftrag“ und gib eine neue Bestellung auf!
Versuche, einen liebevolleren Blick auf die anderen Zeitgenossen zu wagen.
Doch VORSICHT!
Es kann sein, dass das unerwartete Nebenwirkungen auf dein eigenes Leben hat.
Kannst du damit umgehen, dass es einfacher, reicher, angenehmer, gehaltvoller wird …?
*Quelle: Vortrag V. F. Birkenbihl)