Wir haben sie zu Soldaten gemacht – und als Soldaten sind sie gut, so wie sie sind.
Hart sollen sie sein – gegen sich selbst und andere.
Jedes Hindernis sollen sie überwinden, jedem Widerstand trotzig entgegentreten.
Angst und Schmerz werden genauso bekämpft wie der Feind, der sie aufzuhalten versucht.
Wir haben sie zu Soldaten gemacht – und sagen, so seien sie richtige Männer.
Wir haben sie zu richtigen Männern gemacht – doch an unserer Seite wollen wir sie anders.
Sanft sollen sie sein – zu uns und allen, die ihnen mit Herzlichkeit begegnen.
Jede Freundlichkeit sollen sie erkennen, jedes Lächeln liebevoll erwidern.
Emotionen sollen genauso offen gezeigt werden, wie es bei Frauen normal ist.
Wir haben sie zu Soldaten gemacht – und klagen, dass sie in undurchdringlichen Rüstungen stecken.
Wir haben sie zu Robotern gemacht – und ahnen nicht, was ihr eigentlicher Kampf ist.
Ideal sollen sie sein – doch wie können sie das schaffen, wenn sie ihr Wesen nicht spalten wollen?
Jedes Extrem sollen sie in sich vereinen, Feuer und Eis sein, ohne dass eines davon zerstört wird.
Empfindungen dürfen Stärke und Macht demonstrieren, aber nicht verletzbar und hilflos machen.
Wir haben sie zu Soldaten gemacht – und wissen nicht, wie zerfressend der Kampf gegen sich selber ist.
Wir haben sie zu Marionetten gemacht – und erkennen nicht, wie sehr sie ihre Fäden verheddern.
Menschlich sollen sie sein dürfen – mit allen Fehlern, Schwächen, Emotionen und Neigungen.
Jede Empfindung sollen sie haben dürfen, ohne einer vernichtenden Beurteilung anheim zu fallen.
Zuneigung darf nicht als Angriffspunkt erfahren werden, sondern als Quelle größten Glücksgefühls.
Wir haben sie zu Soldaten gemacht – und wünschen uns, sie könnten einfach unser Pendant sein.